Artists 2015
Platzhirsch Duisburg // Artists 2015
Platzhirsch Duisburg
In seinem diesjährigen Platzhirsch-Projekt „The Stadtpfeiffers“ nähert sich der Duisburger Komponist, Organist und Pianist Hans-Joachim Heßler der Stadt Duisburg als „Einfallstor für die niederländisch-burgundische Kunst“.
In fantastischer Weise entwickelt er in Anlehnung an die Duisburger Stadtpfeifer vom 14. bis ins 16 Jahrhundert eine Musik für Orgel(pfeifen), Blockflöte/Oboe und Schlagzeug. Seine Sekundanten sind die Flötistin Petra Naethbohm und Drummer Oliver Birk.
Wer war jener Meister Wilhelm, welcher im 14. Jahrhundert wahrscheinlich über 30 Jahre lang in Duisburg wirkte und immer wieder von anderen Städten als Gastmusiker eingeladen wurde? Welche Musik hat Meister Johann, der von allen nur der „Lautenschläger“ genannt wurde, im Duisburg des 15. Jahrhunderts wohl erklingen lassen? Wie mag sich der „Turmbläser“ Liefappel wohl gefühlt haben, als er im Jahre 1467 mitverantwortlich für das Abbrennen des Salvatorturmes war, weil er eingeschlafen war und so die Bürgerinnen und Bürger Duisburgs nicht rechtzeitig warnen konnten? Meister Arndt Gardtz, auch „der Blinde“ genannt, bewohnte Anfang des 16. Jahrhunderts ein Haus auf der Beekstraße. Wie wird seine Musik geklungen haben? Dann waren da noch der Stadtspielmann Walter Goldenberch, der aus den Niederlanden stammende Trompeter Joest Collet von Middelborch (Middelburg) und der Trommler Gerhard Flamm und viele Spielleute mehr, die alle von der Stadt bezahlt wurden. Aus den Stadtrechnungen geht hervor, dass es sich Duisburg richtig was kosten ließ, all diese Musiker zu beschäftigen.
Heßler wäre allerdings nicht Heßler, würde er die Musik des späten Mittelalters und der Renaissance nicht auch mit heutiger Musik konfrontieren. Mit der Frage: „Was für eine Musik machen die ‚Stadtpfeifer‘ heute?“, stellt er sich quasi selbst in die jahrhundertealte Tradition der Stadtmusiker.