Artists 2015

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Platzhirsch Duisburg

Cologne Contemporary Jazz Orchestra plays SLAYER

„Slayer ist die ersehnte klangliche Trachtprügel für Hörer, die von den zuckrigen Kuschelsounds und manisch-iditotischen Klingeltönen allerorten bis in den Tod angewidert sind und den wirklichen Triumphen Satans in jedem Werbeplakat und -jingle nichts mehr entgegenzusetzen haben als die Finsternis ihrer geheimnislos kryptischen und hilflos wüsten T-Shirts.“

"Wer die ersten sechseinhalb Minuten „Todesengel“ überstanden hat, mit allen Metal-Kischees, aber auch deren Aufbrechung durch sanfte Sax- & Flöten-Interludes, dem mögen sich bei „Dead Skin Mask“ Respekt & Gefallen einstellen. Der Gesang klingt nicht, als stünde die Einlieferung in die HNO-KLinik unmittelbar bevor, Klaudia Hebbelmann singt über gemäßigtem Tempo eine durch-chromatisierte Linie, Norbert Scholly steuert ein nämliches Solo bei. Das Stück schraubt sich zum Schluß, obwohl von völlig anderer Herkunft, in einer Art, wie es vom Vienna Art Orchestra nicht unbekannt ist.

Pathos, ein düsteres, schwerfälliges Hammerriff mit bohrender Gitarre obenauf, eröffnet „Bloodline“, ein Instrumental, das schon wieder ein bewegendes Solo enthält: von dem immer wieder überraschenden Claudius Valk (ts). Valk war 2002 auch an Klaus Königs Edgar Allan Poe-Projekt „Black Moments“ beteiligt, das in der Erinnerung als eine Art Vorläufer wabert, im direkten Hörvergleich aber wie eine Knabenschule anmutet.

„Threshold“ böte sich als alternative Einstieg in das ganze Projekt an: ein jagendes uptempo-riff im tiefen Register mit Sandstrahl-Gebläse auf - die kürzeste Fassung des Höllenfeuers, das Knappmeyer und die Seinen hier entfesseln. Yes, folks, das hat was, das hat eine Kraft, der man sich schwerlich entziehen kann."

© Michael Rüsenberg, 2012